Ab Einbruch der Dunkelheit und bei klarem Himmel öffnet die Sternwarte auf dem Dach des SFNs für Führungen der Öffentlichkeit. Es werden in den Teleskopen Mond, Planeten, Sternhaufen etc. gezeigt, die man dann mit eigenen Augen unter mit Erläuterungen im Teleskop sehen kann. Zwischendurch werden mit Blick zum Himmel Sternbilder gezeigt und Geschichten erläutert. Bei schlechtem Wetter fällt die Veranstaltung, außer Erläuterungen zu den Geräten, ersatzlos aus. Sollte pandemiebedingt nicht ein Besuch möglich sein, findet ein entsprechendes Onlineprogramm statt.
Heute navigieren wir alle mit unseren Smartphones, kaum noch jemand kann eine Karte lesen. Aber die Erfindung des Navis begann im Mittelalter….und führte zur Veränderung der Welt
Speaker: Prof. Dr. Hendrik Hildebrandt – Ruhr-University Bochum
Age of participants: High school
Short description: Have you ever wondered how much the universe weighs? Does this question make any sense at all? Are there theoretical predictions that can be verified with astronomical observations? Cosmologists use modern large telescopes to measure the sky and make use of the so-called weak gravitational lensing effect. By means of tiny distortions that can be detected in the images of distant galaxies, the mysterious dark matter is made visible. From this, the total mass of the universe and its distribution can be estimated. These measurements can be compared with measurements of the cosmic microwave background that maps the universe shortly after the Big Bang. The highly successful Standard Model of cosmology makes direct statements about how these two observations are related. Recent results reveal a discrepancy between these methods that could grow into a serious problem for the Standard Model. One possible solution to this problem would be to abandon Einstein’s cosmological constant and introduce a time-varying dark energy component.
Referent: Prof. Dr. Hendrik Hildebrandt – Ruhr-Universität Bochum
Alter der TeilnehmerInnen: Oberstufe
Kurzbeschreibung: Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel das Universum wiegt? Macht diese Frage überhaupt Sinn? Gibt es dazu theoretische Vorhersagen, die sich mit astronomischen Beobachtungen überprüfen lassen? Mit modernen Großteleskopen vermessen Kosmologen den Himmel und bedienen sich dabei des sogenannten schwachen Gravitationslinseneffekts. Anhand winziger Verzerrungen, die man in den Abbildungen von weit entfernten Galaxien feststellen kann, wird die mysteriöse dunkle Materie sichtbar gemacht. Daraus lässt sich die Gesamtmasse des Universums und deren Verteilung abschätzen. Diese Messungen lassen sich mit Messungen des kosmischen Mikrowellenhintergrunds, der das Universum kurz nach dem Urknall abbildet, vergleichen. Das äußerst erfolgreiche Standardmodell der Kosmologie macht direkte Aussagen darüber, wie diese beiden Beobachtungen zusammen hängen. Neueste Resultate zeigen eine Diskrepanz zwischen diesen Methoden auf, die sich zu einem ernsthaften Problem für das Standardmodell auswachsen könnte. Eine mögliche Lösung dieses Problems wäre der Abschied von Einsteins kosmologischer Konstante und der Einführung einer sich zeitlich verändernden dunklen Energiekomponente.
Alter der TeilnehmerInnen: öffentlicher Vortrag, alle Altersstufen
Kurzbeschreibung:
Mikrokosmos – Makrokosmos. Die Welten, zwischen denen wir leben
Die Welt des Kleinsten und die Welt des Größten, wie sehen sie aus und wie hängen sie zusammen?
Berechnet man mit den Gesetzen des Mikrokosmos die Eigenschaften des Makrokosmos, so erhält man die größte Diskrepanz zwischen Messung und Theorie, die es wohl jemals im gesamten Universum gegeben hat: 120 Größenordnungen. Was stimmt da nicht?
Referentin: Carolin Liefke – Haus der Astronomie, Heidelberg
Alter der TeilnehmerInnen: Ab Mittelstufe
Kurzbeschreibung: Unsere Sonne ist ein äußerst dynamischer Himmelskörper: Sonnenflecken auf ihrer Oberfläche kommen und gehen innerhalb weniger Tage, in einem Zyklus von 11 Jahren treten sie mehr oder weniger stark gehäuft auf. Riesige Gaswolken, die Protuberanzen, steigen innerhalb von Minuten über der Sonnenoberfläche auf. In unregelmäßigen Abständen werden außerdem in Helligkeitsausbrüchen gewaltige Energiemengen frei. All diese Phänomene werden unter dem Begriff Aktivität zusammengefasst. Zwar lassen sie sich leicht mit geeigneten Teleskopen beobachten, allerdings sind dabei systematischen Betrachtungen wie Langzeitmessungen und dem Einbeziehen von Daten fernab des sichtbaren Spektralbereichs enge Grenzen gesetzt. Die Software JHelioviewer bzw. deren Webapplikation ermöglicht den interaktiven Zugriff auf die Archive verschiedener Satellitenmissionen zur Sonnenbeobachtung und damit auch den Ursachen der Sonnenaktivität auf den Grund zu gehen.
Alter der TeilnehmerInnen: Sek II (Sek I auch möglich)
Kurzbeschreibung: Unser Universum ist riesig. Kaum vorstellbar, dass es nicht auch andere bewohnte Planeten gibt die Leben beherbergen. Was können wir aber aus der Erfahrung unseres irdischen Daseins, und mit hilfe moderner Forschung über mögliche Lebensformen aussagen? Ein zentraler Gesichtpunkt ist das Vorhandensein bestimmter, sogenannter chiraler Moleküle, d.h. Moleküle die strukturbedingt einen bestimmten Drehsinn haben, z.B. rechtsdrehend oder linksdrehend. Wir Menschen können sehr gut rechtsdrehende Milchsäure verdauen, aber alle für unser Leben essentiellen Aminosäuren sind linksdrehend, die meisten Zucker wiederum sind rechtsdrehender Natur. Bestimmte Molekülklassen kommen bei uns auf der Erde fast ausschliesslich in einer chiralen Variante vor. Wir sprechen dann von Homochiralität. Links oder rechts? Welche Chemie können wir in fremden Welten erwarten? Gibt es bei Aliens auch eine Homochiralität, und wenn ja welche? Beobachtungen mit den größten Radioteleskopen der Welt in Kombination mit theoretischen Vorhersagen und Modellen geben uns Informationen über chemische Vorgänge in entfernten Gegenden unseres Kosmos. Astrophysik und -chemie sind dabei die Schlüssel um die Grundlagen möglichen kosmischen Lebens zu erkennen. Die Jagd nach chiralen Molekülen im Kosmos hat bereits begonnen.
Speaker: Carolin Liefke – House of astronomy, Heidelberg
Age of participants: From intermediate level
Short description: Our sun is an extremely dynamic celestial body: sunspots on its surface come and go within a few days, in a cycle of 11 years they occur more or less strongly clustered. Huge gas clouds, the prominences, rise above the solar surface within minutes. In addition, enormous amounts of energy are released at irregular intervals in bursts of brightness. All these phenomena are summarized under the term activity. Although they can be easily observed with suitable telescopes, systematic observations such as long-term measurements and the inclusion of data from far away from the visible spectral range are limited. The software JHelioviewer or its web application allows interactive access to the archives of various satellite missions for solar observation and thus also to get to the bottom of the causes of solar activity.
Required previous knowledge: Use of an Internet browser